05.08.2012

Vorbereitungen

Im Geschäft hat ein Arbeitskollege vor ein paar Wochen einen Glaskasten aufgestellt. Etwas Sand war darin und ein paar Sachen, die normalerweise im Wald herumliegen. Sonst nichts. Weil bei uns alle ein wenig wunderlich sind, habe ich mich vorsichtig nach dem Sinn und Zweck der Sache erkundigt. "Da kommen Ameisen rein. Das dauert aber noch. Aber bald kommen sie. Das sind dann umantis Ameisen." --

Fand ich cool. Von Anfang an. Und eines Tages kamen die dann auch in einem Reagenzglas an, das dann im Formicarium lag, und die Ameisen waren super-faul und haben so gut wie nichts gemacht. trotzdem ziemlich cool.

Ziemlich schnell war mir klar, dass mir "Geschäftsameisen" nicht ausreichen. Ich will selber herrschen, über ein Volk von Wuseldingern. Also habe ich begonnen, mich schlau zu machen. Lesestoff gibt es im Internet zu Hauf, und schon bald waren ein paar Dinge verständlicher. Zum Beispiel sind unsere Geschäftsameisen nicht faul, sondern "Lasius Niger". Dass die also den ganzen Tag in ihrem Reagenzglas hocken und nur ganz selten und heimlich mal kurz rauslugen, das ist bei denen vollkommen normal. Die finden das eben hübsch da drin.

Als nächstes wurde klar, dass es unglaublich viele Ameisenarten gibt. Mehrere Tausend. Also wurden Artbeschreibungen durchwühlt, in der Hoffnung, dass es andere Ameisen für Anfänger gibt, als die Lasius Niger. Ich will keine Kolonie die zigtausende Arbeiterinen gross werden kann.

Es hat nicht lange gedauert, die richtigen zu finden. Die Koloniegrösse sollte überschaubar bleiben. Es gibt  da Arten, die mehrere Millionen Tierchen gross werden. Das geht gar nicht. Ausserdem sollte die Art was wegstecken können. Immerhin bin ich Ameisenhalter-Azubi und es ist nicht auszuschliessen, dass ich den einen oder anderen Haltungsfehler begehe, was nicht gleich in einem Genozid enden sollte.
Zu exotisch oder gefährlich sollten sie auch nicht werden. Ich habe keine Lust, dass so eine Kolinie versehentlich aus dem Formicarium ausbricht und nachher Nachbars Hund verspeist.

Meine Opfer standen also fest: Serviformica Fusca. Eine europäische Art. Anständig gross, damit es auch was zu sehen gibt, ausserdem robust und zu guter Letzt: nicht allzu wachstumsfreudig. So an die 2000 Krabbler werden es maximal. Angeblich. Hoffentlich.

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